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Neuanfang für dein Gym: Was Fitnessstudios in Zeiten von Corona beachten müssen

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Shutdown und flächendeckende Schließung aller Fitnessstudios – der 16. März 2020 geht wohl für alle Studiobetreiber und Personal Trainer als „schwarzer Tag“ in die persönliche Geschichte ein. Sicher waren diese News auch für dich ein harter Rückschlag. Geplagt von Unsicherheiten und Existenzängsten, hieß es die letzten Wochen für dich: Abwarten und Hoffen.

Doch nun ist es endlich soweit. Die ersten Studios öffnen langsam wieder ihre Türen – allerdings unter strengen Auflagen. Heißt für dich also, dass trotz Wiedereröffnung, die Normalität noch nicht so schnell zurückkehrt. Corona wird noch lange Thema bleiben und deine Arbeit durch neue Verhaltens- und Hygieneregeln nicht mehr so sein, wie vor der Pandemie. Doch lass dich nicht unterkriegen. Wenn du dich frühzeitig auf ein neues Dienstleistungsmodell einstellst, kannst du deine Kunden und Mitarbeiter trotz Corona glücklich machen und noch lange behalten.

Hier erfährst du, was du nach der Wiedereröffnung alles beachten solltest und wie du deinen Service trotz Corona auf ein nächstes Level pushst. So gehst du nicht als Verlierer aus der Krise hervor, sondern als Gewinner.

Wie soll ich mit meinen Mitgliedern kommunizieren?

Die Neuansteckungszahlen in Deutschland sinken endlich und dies erfreut nicht nur dich als Studiobetreiber oder Trainer, sondern auch deine Mitglieder. Wer sich fit hält, stärkt das Immunsystem – Hobbysportler, die sich diesen Rat zu Herzen nehmen, gehen sicher schon bald wieder regelmäßig zum Training ins Gym.

Weights Room (panoramic)
Bald sind die Studioflächen wieder gefüllt, doch was gibt es dabei zu beachten?

Damit sich Krankheiten durch Bewegungsmangel jedoch auch bekämpfen lassen und nicht in einem Corona Virus enden, musst du verantwortungsbewusst handeln. Hierbei solltest du vor allem Rücksicht auf Risikogruppen nehmen und diese besonders auf das korrekte Einhalten der Regeln und Vorsichtsmaßnahmen aufmerksam machen. Natürlich siehst du deinen Mitgliedern Diabetes, Herzprobleme oder Atemwegserkrankungen nicht an. Konzentriere dich daher am besten auf ältere Menschen und kläre sie ausführlich und einfühlsam über Physical Distancing, Hygieneregeln und eventuelle Corona-Symptome auf. Auch deine Mitarbeiter sollten wissen, wer zur Risikogruppe gehört und wie man eine Ansteckung verhindert. In einem Gesundheitsclub wird euch dieses Thema natürlich eher betreffen als im Trend-Gym, in dem sich fast ausschließlich junge Leute tummeln.

Hierbei ist es jedoch wichtig, keine Panik zu verursachen. Betone immer wieder, wie wichtig sportliche Betätigung für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist – Face-to-Face und auf Augenhöhe. Überhaupt solltest du in nächster Zeit viel Wert auf die Kommunikation mit deinen Mitgliedern legen und ihnen die Angst vor Ansteckungen nehmen.

Welche Hygieneregeln muss ich einhalten?

Eine der wichtigsten Maßnahmen sind dabei die verstärkten Hygiene- und Desinfektionsbedingungen. Du musst daher ausreichend Reinigungs- und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen und deine Mitglieder darauf aufmerksam machen, jedes Gerät nach Benutzung selbst zu desinfizieren. Vergisst es ein Kunde, kannst du ihn höflich darauf hinweisen. Doch verzichte dabei auf den „erhobenen Zeigefinger“. Besser ist es, wenn ihr als Team das komplette Studio „show-putzt“, damit eure Mitglieder begreifen, dass ihr einen hohen Wert auf Hygiene legt. Auch auf den Toiletten muss ausreichend Desinfektion und antibakterieller Flüssigseife zur Verfügung stehen. Besonders vorbildlich kannst du handeln, wenn du sogar an der Theke einen Desinfektions-Spender aufstellst.

Auch deine Mitarbeiter müssen über alle Regelungen informiert werden. So solltet ihr eure Hände mehrmals täglich für 30 Sekunden waschen und sie anschließend mit einem Papiertuch trocknen. Müsst ihr niesen oder husten, dann muss die Ellenbeuge dafür herhalten, damit die Tröpfchen nicht durch das ganze Studio geschleudert werden. Haltet ihr euch an diese Regeln, kann nichts schiefgehen.

Muss ich mein Studio nun umräumen?

Schockstarre ist keine Lösung gegen das Corona Virus. Hier gilt es für dich also in erster Linie Aufklärungsarbeit zu leisten. Räume auch endlich mit den Mythen auf – zum Beispiel, Corona sei durch Schweiß übertragbar. Das ist nicht richtig, denn Tröpfcheninfektionen durch Speichel sind die Hauptverbreitungsursache. Auch der Mythos, die Ansteckungsgefahr in Saunen sei besonders hoch, hält sich wacker. Ganz im Gegenteil: Hitze schützt sogar vor einer Übertragung durch Viren, denn diese haben in hohen Temperaturen eine geringe Chance, sich zu verbreiten. Trotzdem müssen Duschen und Saunabereich leider erst einmal geschlossen bleiben.

Was jedoch stimmt, ist, dass hochintensiver Ausdauersport eine erhöhte Ansteckungsgefahr birgt. Wer auf dem Crosstrainer oder dem Laufband hustet oder schnauft, riskiert es, dass die Tröpfchen meterweit „fliegen“. Stell deine Cardio-Geräte also am besten so auf, dass in jeder Richtung mindestens zwei Meter Abstand zum nächsten Gerät besteht. Kannst du das nicht umsetzen, musst du den Ausdauerbereich leider schließen.

Krafttraining mit Hanteln oder Geräten ist dagegen unproblematisch für die Gesundheit. Allerdings musst du auch dabei darauf achten, dass du die Geräte mit ausreichend Abstand zueinander anordnest oder einige Maschinen absperren musst.

Als Personal Trainer hast du es besonders schwer, denn direkter Körperkontakt zu deinen Kunden ist von nun an tabu. Auch Kurstrainer sollten vorerst die Teilnehmeranzahl ihrer Gruppen Kurse reduzieren, um genügend Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Teilnehmern zu gewährleisten. Dies gilt auch für das Mattentraining im Functional Bereich. In diesem Fall heißt es also: Umräumen.

Welche Abstandsregeln gilt es zu befolgen?

Mit Social Distance haben wir uns langsam abgefunden. Und auch wenn im Gym nun wieder Buddys miteinander trainieren können, ist für Trainierende und euch als Mitarbeiter Physical Distance angesagt.

Die physische Distanz spielt eine große Rolle beim „neuen Training“. Diese gilt es jedoch nicht nur beim Workout einzuhalten, sondern auch bei der Betreuung deiner Mitglieder. Eine Einlassbeschränkung soll verhindern, dass zu viele Mitglieder gleichzeitig den Club betreten. Außerdem haben Gäste, die eine Atemwegsinfektion haben oder deine Regeln nicht einhalten, keinen Zutritt.

Hast du eine Plexiglasscheibe an deiner Theke angebracht, vermeidest du eine Übertragung der Viren bei der Kommunikation mit deinen Kunden am Empfangsbereich. Halte genügend Abstand zu deinen Mitgliedern und verzichte auf das Händeschütteln zur Begrüßung.

Eine Maskenpflicht besteht in den meisten Bundesländern beim Training nicht – allerdings können nur Mitglieder aufatmen. Ihr als Team solltet unbedingt einen Mund-Nasen-Schutz bei der Arbeit tragen. Doch keine Sorge, Kursleiter und Trainer können ihre Kunden auf der Trainingsfläche auch ohne Maske betreuen. 

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Dein Team muss definitiv einen Mund-Nasen-Schutz bei der Arbeit tragen, doch Kursleiter und Trainer können ihre Kunden auf der Trainingsfläche auch ohne Maske betreuen.

Die Vorgaben auf einen Blick

Die Bedingungen für die Fitnessstudios unterscheiden sich ebenso wie die Wiedereröffnungen je nach Bundesland. Allerdings werden sich die Regeln in allen Bundesländern ähneln. Hier erfährst du, was sich alles ändern wird:

  • Einlassbeschränkung: Zutritt nur für eine bestimmte Anzahl an Mitgliedern
  • Zutrittsverbot für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Gästen, die die Regeln nicht einhalten
  • Plexiglasscheibe an der Anmeldung und kontaktfreie Begrüßung
  • Händewaschen / Desinfizieren nach Betreten des Studios
  • Desinfektion jedes Geräts nach Benutzung
  • Ausgabe von Desinfektionsmittel, Flüssigseife und Einmalhandtüchern in den Sanitärräumen
  • Neue Raumaufteilung und Aufteilung der Geräte, um Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern zu gewährleisten
  • Regelmäßiges Durchlüften aller Räume
  • Empfehlung zum Tragen einer Maske für Mitglieder
  • Maskenpflicht für Mitarbeiter (ausgenommen Kurstrainer und Personal Trainer)
  • Handlungsplan für Infektionsfall
  • Umkleidekabinen sind nur zur Bewahrung privater Gegenstände nutzbar
  • Keine Nutzung von Duschen, Solarien oder Saunas
  • Keine Selbstbedienung am Getränkeautomaten
  • Hochintensives Ausdauertraining nur bedingt möglich
  • Bei Kursen: Mindestabstand von 2 Metern
  • Pflicht zum Unterlegen eines Handtuchs an allen Geräten
  • Infobrief über neue Maßnahmen und Verhaltensregeln an alle Mitglieder
  • Information der Mitglieder über Aushänge, Schilder und online
  • Schulung der Mitarbeiter über alle Maßnahmen und Verhaltensregeln

Kundenbetreuung 2.0

Keine Frage, die Regelungen werden deinen Job gehörig auf den Kopf stellen. Und so musst du Verständnis für diejenigen zeigen, die sich gegen ein Training im Gym entscheiden. Doch gerade diese Mitglieder solltest du nicht aufgeben, sondern mit Mehrwert versorgen.

Wie?

Teile auf Social Media oder in deinem Newsletter dein Know-how mit ihnen und beglücke sie mit Trainingsplänen, Online-Kursen oder gesunden Ernährungskonzepten, die ihnen wieder Lust auf Sport machen. Informiere sie außerdem immer wieder über aktuelle Veränderungen und Anpassungen im Studio, sodass dieser Personengruppe die Angst vor der Ansteckungsgefahr genommen wird.

In letzter Zeit haben Webinare, Online-Kurse und Live-Workouts geboomt. Doch nun liegt es an dir, deine Mitglieder wieder ins Studio zu locken. Die Vorteile von Face-to-Face-Service liegen auf der Hand: du kannst hautnah auf die Bedürfnisse deiner Kundschaft reagieren und individuell auf deren Probleme und Fragestellungen eingehen.

Trotzdem birgt die Digitalisierung ungeahnte Potenziale für dich als Personal Trainer oder Fitnessstudiobetreiber. Bietest du zu diesem Zeitpunkt Online-Kurse an, können deine Mitglieder auch zu Hause aktiv bleiben. Solche Kurse sind einfach zu managen. In der Regel brauchst du nur einen coolen Trainer, der live oder on-demand, Kurse vor der Cam gibt. Achte dabei auf eine stabile Internetverbindung und eine gute Tonqualität. Ob du die Videos auf deinem eigenen Server uploadest oder auf YouTube stellst, bleibt dir überlassen.

Um online trotzdem liquide zu bleiben und weiterlaufende Mitgliedsbeiträge zu rechtfertigen, kannst du jedoch auch Webinare, Digital Testings oder sogar eine eigene Studio-App fürs Smartphone anbieten. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, doch informiere dich früh über die digitale Betreuung deiner Mitglieder. Denn stell dir nur einmal vor, es kommt eine zweite Welle der Pandemie und du sitzt erneut auf den enormen Kosten deines Studios.

Auch in Zukunft hat das digitale Konzept noch viele Vorteile, denn der Aufwand der Kundenbetreuung ist geringer. Vertragsabschlüsse, Terminabsprachen, neue Angebote und offene Fragen können nun schnell und einfach per Online-Service geklärt werden.

Es heißt also nicht nur für deine Mitglieder, sondern auch für dich: bleib aktiv, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen!

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